Kirsten Buchholzer

Tarotwissen

Pfingsten 2020 und der Turm

Das Jahr des Turms — eine persönliche Erfahrung mit Tarottrumpf XVI

Last Updated on 11. Dezember 2023 by Tarot­wissen

Am Anfang meiner Tarot­kar­riere hatte ich regel­recht den Angst, den Tarot­trumpf XVI Turm zu ziehen. Für mich wies sie auf dro­hendes Unheil, Unfälle und andere unvor­her­seh­bare Schrecken hin. Inzwi­schen ist mir klar, dass ein Turm-Ereignis zwar uner­wartet über mich her­ein­bre­chen kann, es aber immer eine Kon­se­quenz meines eigenen Hand­lungen dar­stellt. Die Quer­summe des Turms (1+6 = 7) ist schließ­lich der Wagen: Wer auf­bricht zu neuen Taten und dabei sein Gefährt nicht vor­sichtig lenkt, kann durchaus auch einmal gegen eine Wand steuern oder im Gebüsch landen. Da ich selbst mit der Wesens­karte Wagen gesegnet bin, kann ich ein Lied davon singen… Wie du deine Wesens­karte errech­nest, kannst du hier nach­lesen.

Die tiefere Bedeutung der Tarot-Karte Turm

Im Laufe der Jahre, und beson­ders durch eine Fall­studie im Zusam­men­hang mit der Legung Bot­schaft einer Krank­heit, hat sich für mich aber noch eine wei­tere, wesent­lich wich­ti­gere Bedeu­tung für dieses Große Arkanum her­aus­kri­stal­li­siert. Es geht dabei um die Zer­stö­rung von Gedan­ken­mu­stern aus der Kind­heit. Noch weiter gedacht, um die Ent­thro­nung der eigenen Eltern und ihrer Regeln und die damit ver­bun­dene Befreiung und Nut­zung eigener, unab­hän­giger Gedanken.

Der Tarot als Heldenreise

Wieso? Nun, betrachten wir die Großen Arkana des Tarot als Hel­den­reise, stellen Trumpf III und IVHerr­scherin und Herr­scher — die irdi­schen Eltern des Helden dar. Diesen wie­derum sehe ich in Trumpf VII, dem Wagen, ver­kör­pert (III + IV = VII). Auf der Karte sehen wir einen Ritter oder Krieger, der eine ver­traute Umge­bung hinter sich lässt, um Aben­teuer zu erleben und sein eigenes Leben zu gestalten. Ursache und Wir­kung: Dadurch, dass der Wagen­lenker seine Heimat und seine Eltern ver­lässt, neue Ein­drücke sam­melt und so nach und nach sein eigenes Welt­bild gestaltet, treten die Gesetze und Regeln der Eltern immer mehr in den Hin­ter­grund. Bis sie im Turm end­gültig — durchaus auch mal blitz­artig — zer­stört und im Stern, Trumpf XVII, durch eigene Visionen ersetzt werden.


Der Tarot-Trumpf Turm als Jahreskarte

Meine Quintessenz der Jahreslegung 2018. Krone und Türmchen stammen aus dem Magpie Oracle von Carrie Paris, der Tarot-Turm aus dem Morgan Greer Tarot. © U.S. Games
Meine Quint­essenz der Jah­res­le­gung 2018. Krone und Turm stammen aus dem Magpie Oracle von Carrie Paris, der Tarot-Turm aus dem Morgan Greer Tarot. © U.S. Games

Meine Jah­res­le­gung für das Jahr 2018 hatte die Quer­summe XVI. Außerdem hatte ich als Symbol für das Jahr den Turm und die Krone aus dem groß­ar­tigen Magpie Oracle der bril­lanten Carrie Paris gezogen. Da beide Sym­bole mit dem Tarot-Turm zu tun haben, war ich mir sicher, dass seine Themen eine wich­tige Bedeu­tung in diese Jahr für mich haben würden. Da auch noch Pluto zu dieser Zeit in mein viertes Haus, das Haus der Kind­heit und (Ursprungs)Familie, ein­trat, bestärkte mich in diesem Gefühl. 

Der Tarot-Trumpf Turm im Familiensystem

Mein Fami­li­en­sy­stem wurde durch das dra­ma­ti­sche Zusam­men­bre­chung der Bezie­hung meiner Eltern kom­plett auf den Kopf gestellt. Das war trau­ma­tisch und oft mit einem Gefühl der Ohn­macht ver­bunden. Es fühlte sich genauso an, wie der Turm eben in Leben wirken kann. Doch hurra! Ein Jahr später sind die chao­ti­schen Zeiten vorbei, die Karten werden neu gemischt — völlig neue Ziele und Fami­li­en­kon­stel­la­tionen können nun von mir und meinen Eltern gelebt werden. Eine wirk­lich erschreckende und gleich­zeitig unglaub­liche Befreiung für all die, in unserer Familie, die bereit waren, neue Wege zu beschreiten. Ich möchte hier das Thema nicht allzu sehr ver­tiefen. Die wich­tige Nach­richt für dich, liebe/r Leser/in, lautet: Wann immer der Turm domi­nant in einer deiner Legungen auf­taucht, über­lege dir, was es mit deinen Eltern und deren Eltern und deiner Familie im all­ge­meinen zu tun hat. Welche (un)geschriebenen Regeln gilt es auf­zu­bre­chen und von wel­chen Gedan­ken­mu­stern und kind­li­chen Prä­gungen gilt es, sich jetzt zu befreien? Die Ant­worten auf diese Fragen können dir sicher bei deinem Thema weiterhelfen.

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