Last Updated on 23. November 2022 by Tarotwissen
Meine Tarotschule basiert auf dem Tarotkurs Basiswissen der Mantiker, den mein Mann und ich nun seit über 15 Jahren anbieten. Heute suchen wir gemeinsam dein Deck.
Die 3 Klassiker-Decks des Tarot
Als ich in den 1980ern mein erstes Tarotdeck erstehen wollte, musste ich nicht lange grübel: Die Buchhandlung meines Vertrauens hatte genau drei Decks und ebenso viele Bücher zum Thema vorrätig: Das Thoth Deck von Frieda Harris und Aleister Crowley, das „Rider Waite“ von Pamela Colman-Smith und Arthur E. Waite, auch als RWS bekannt, und den Tarot de Marseille. Ich griff damals ohne zu zögern zu Crowley. Heute würde ich länger für diese Entscheidung benötigen. Denn inzwischen gibt es unzählige Tarotdecks, die im Buchhandel, Online-Portalen, Selbstverlagen, über Crowdfundings oder auch als Apps erhältlich sind. Ganz zu schweigen von den diversen Orakelkarten — Lenomand, Kipper, „Zigeuner“ - die seit einigen Jahren in den unterschiedlichsten Varianten zu haben sind.
Klone, Künstler, Themen — Welches ist das richtige Deck?
Doch bleiben wir bei den Tarotkarten. Bei allen Decks kann man zwischen so genannten „Klonen“ der drei oben genannten Klassiker, zwischen „Künstlerdecks“ und „Themendecks“ unterscheiden. Die „Themendecks“ richten sich an Fans bestimmter Motive - seien das Katzen, Vampire oder Hausfrauen. Die „Künstlerdecks“ — wie mein geliebtes Röhrig-Deck oder der frisch aufgelegte Dalí-Tarot (Königsfurt-Urania) — zeigen Interpretationen der Karten aus Sicht eines Künstlers. Oder die Karten werden im Stile eines Künstlers präsentiert, der kein Deck geschaffen hat: Wie beispielsweise Da Vinci oder Bosch. Persönlich halte ich diese Decktypen für Tarot-Einsteiger eher für ungeeignet, da die zusätzlichen Themen und Ausdeutungen der Künstler von der „Basissprache“ ablenken und so den Zugang für Einsteiger erschweren.
Einfach schön — ein Deck genügt nie
Solltest du jedoch ein begeisterter Kartensammler sein, möchte ich dich natürlich nicht davon abhalten, dir trotzdem diese zumeist sehr liebevoll gestalteten Decks zuzulegen. Viele Karten-Interessierte besitzen verschiedene Kartensets, arbeiten aber nicht unbedingt mit allen. Auch die „Klone“, also Varianten der drei oben genannten Klassiker sind nur bedingt für Anfänger geeignet. Manche der in ihnen enthaltenen Karten folgen den Vorlagen sehr genau, während andere komplett von ihnen abweichen und so verwirren. Einen guten Überblick über die verschiedensten Tarotvarianten findest du auf der genialen Seite von Albi Deuter.
Mit welchem Deck lerne ich am besten?
Es ist meine feste Überzeugung, dass du am schnellsten Tarot lernst, wenn du dich erst einmal mit den Karten von Waite-Smith und Crowley-Harris auseinandersetzt, bevor du mit anderen Decks experimentieren. Zu beiden Kartensets, die der „englisch-amerikanischen Schule“ (eine deutsche Tarot-Tradition gibt es nicht wirklich) entstammen, gibt es inzwischen umfangreiche deutschsprachige Literatur. Wenn du die Bedeutungen dieser Karten verinnerlicht hast, bist du bereit dich komplizierteren Interpretationen zu widmen. Auch der Tarot de Marseille ist eine gute Wahl, da er als das „Ursprungsdeck“ für Kartomanen gilt. Allerdings wird er vorwiegend in den romanischen Ländern gelegt, im deutschen Sprachraum gibt es wenig Literatur dazu. Auch dass die Kleinen Arkana dieses Decks nicht bebildert sind, kann dem Fluss der Gedanken beim Inspiration hinderlich sein.
Das richtige Deck — Was sagt dein Bauch?
Bauchgefühl ist überhaupt ein wichtiges Stichwort: Ich empfehle dir, beim Kauf der Karten unbedingt auf deine Intuition zu hören. Kaufe bitte kein Set, das dir nicht gefällt, auch wenn jemandem anderes behauptet, dass es das allerbeste sei — und auch wenn ich damit meine eigenen Empfehlungen oben ad absurdum führe. Letztendlich ist es einfach am wichtigsten, dass du dich mit den Karten wohl fühlst und sie gern zur Hand nimmst. Es fällt dir wesentlich leichter, dir selbst und anderen die Karten zu legen, wenn das erste Deck zu dir „spricht“. Achte beim Kauf auch darauf, wie die Rückseite der Karten gestaltet ist. Es ist meiner Erfahrung nach besser, dort ein neutrales Motiv zu finden, das nicht verrät, ob die Karte richtig oder falsch herum liegen. Dies lenkt beim Ziehen nicht ab und ermöglicht das Arbeiten mit umgedrehten Karten.
Hier geht es zum Teil 2 meiner Tarotschule.