Alle Jahre wieder berechnen Tarot-Interessierte den Tarot-Trumpf, der das Leitmotiv der kommenden zwölf Monate setzt. Dafür wird einfach die Quersumme der betreffenden Jahreszahl gezogen. Für das kommende Jahr heißt das: 2+0+1+9 = 12. Herzlich willkommen im Jahr des Gehängten! Oder wie Manche sagen, im Jahr des Hängenden.
Ich habe mir inzwischen reichlich Gedanken zum kommenden Jahr gemacht. Denn auch dieses Jahr schreibe ich die astrologische Jahresprognose für das KGS Hamburg. Auch halte ich im Januar einige Vorträge dazu und biete zusammen mit meinem Mann ROE persönliche Jahresprognosen an: Neujahrsspecial
Hier nun ein paar Gedanken dazu, was uns das neue Jahr bringen könnte.
Der Tarottrumpf XII mit dem unattraktiven Titel Der Gehängte ist, wenig verwunderlich, nicht die beliebteste Karte, wenn man die Tarotkarten zu zukünftigen Entwicklungen befragt. Sie gilt als eine der sogenannten „Krisenkarten“. Das Bild auf der Waite-Smith-Tarotkarte erklärt warum:
Da hängt ein Mann mit dem Kopf nach unten an einem Gerüst aus Holz, einem Galgen nicht unähnlich. Seine Hände sind wohl auf den Rücken gefesselt, auch sein rechter Fuss ist bewegungsunfähig. Nur das linke Bein hat Spiel. Das Thoth Tarot von Aleister Crowley und Frieda Harris geht sogar noch weiter. Hier sehen wir einen Menschen, der geradezu festgenagelt scheint.
Kein Wunder also, dass Der Gehängte wie kaum eine andere der 78 Tarotbilder darauf hindeutet, dass sich die Dinge nicht so schnell — im wahrsten Sinne des Wortes — entwickeln, wie es sich Fragende wünschen. Da Menschen, die diese Karte zur Hilfestellung in einer Lebensfrage ziehen, meist nach Veränderung und Neuanfang streben, ist das besonders frustrierend. Da willst du unbefriedigende Situationen hinter dir lassen, doch ob es sich dabei um eine unerfüllte Beziehung oder einen unbefriedigenden Job dreht: Nichts scheint sich zu bewegen. Stattdessen bestimmen Stagnation, Hindernisse und Patt-Situationen weiterhin den Alltag.
Im persönlichen Erleben sagt die Karte zumeist: Die Probleme, mit denen du dich gerade auseinandersetzen musst, verschwinden nicht durch Zauberhand. Vielmehr macht es dir die Außenwelt wahrscheinlich schwer, das hinter dir zu lassen, was du gerne hinter dir lassen willst. Da fällt es natürlich schwer, die eigenen Lebensumstände aktiv zu verändern. Den meisten Menschen fehlt ausgerechnet jetzt die Kraft (die Jahreskarte von 2018), aus Eigeninitiative Veränderung herbei zu führen. Doch genau darum geht es nun. Die Kunst liegt darin herauszufinden, wie Sie neue Wege einschlagen und Ihre Interessen verfolgen können, ohne sich dabei von äußeren Impulsen abhängig zu machen. Das braucht leider seine Zeit.
Du merkst: Ein Jahr, das wie 2019 vom Gehängten bestimmt wird, zeichnet sich nicht vorrangig durch Schnelligkeit und glücklich Zufälle aus. Eher ist mit Hindernissen und zähen Entwicklungen bei anstehenden Projekten zu rechnen. Im persönlichen Erleben mag dies nicht die Botschaft sein, die du gerne hören willst. Auch die globalen Themen, die es im kommenden Jahr sicher weiter zu lösen gilt, verschwinden im Jahr des Gehängten nicht einfach so. Die gute Nachricht: Was du in diesem Jahr engagiert in Angriff nimmst, kann endgültig abgeschlossen werden. Dann ist endlich der Weg frei für einen perfekten Neuanfang.
Außerdem, ich erwähnte es bereits: 2018 war ein Jahr der feurigen Kraft: Viel Energie wurde freigesetzt und verbraucht. Nicht immer hat das bei dem Menschen in meinem Umfeld zu positiven Glücksmomenten geführt. Stattdessen fühlten sich viele getrieben, gestresst und ausgepowert. Da ist es doch ein wahrer Segen, dass der Gehängte das nächste Jahr bestimmt. Ruhe kann einkehren. Ob du das nun willst oder nicht — die Welt wird wohl einen Gang runterschalten müssen, uns wir alle mit ihr. Ehrlich gesagt kann dies den vielen erhitzten Gemütern da draußen nur gut tun. Und auch du wirst davon profitieren.
Es ist nachvollziehbar, dass der Gehängte nicht die Lieblingskarte der meisten Menschen ist. Denn sie fordert dich dazu auf, nicht schnell alle Brücken abzubrechen, wenn du dich aus einer unbefriedigenden Situation befreien willst. Stattdessen ermutigt sie dich dazu, dich noch tiefer auf die Thematik, die dich gerade beschäftigt, reinzuhängen. Betrachte noch einmal das Bild aus dem Waite-Smith-Deck. Sieht der Mann nicht wie ein recht entspannter Yogi aus? Denn genau so wie beim Yoga funktioniert ein „Gehängten-Jahr“: In dieser fernöstlichen Disziplin lösen sich anstrengende, dynamische Übungen und regelmäßige, entspannende Ruhephasen miteinander ab. Kraftaufwand und Hingabe, Bindung und Lösung: Nur wer sich maximal anspannt, kann sich auch optimal entspannen. Dies ist eine wichtige Lektion des Gehängten.
So gesehen gibt dir der Gehängte 2019 mehr Freiräume als in den letzten Jahren. Die Themen, die dich schon länger bewegen, erhalten Raum sich zu entwickeln. Du selbst hast eine Chance zur Entschleunigung. Verabschiede dich vom Multitasking, entschlacke deinen Terminkalender und tanze lieber nur auf einer Hochzeit — das aber richtig. Ist das nicht eigentlich genau das, was du jetzt brauchst, um in dieser hektische Welt zu dir zu kommen und den Fokus aufs Wesentliche zu richten — im Innen wie im Außen. Du wirst Sie von ganz alleine merken, wann der Moment gekommen ist, sich wieder aufzurichten und aktiv zu werden. Bis dahin: Mache es dem Eingeweihten im Haindl-Tarot gleich und hänge dich richtig rein.
Du möchtest eine persönliche Prognose 2019? Hier kannst du einen Beratungstermin bei uns buchen.