Kirsten Buchholzer

Tarotwissen

Das Jahr 2019 kommt — Entschleunigung ist Trumpf!

Alle Jahre wieder berechnen Tarot-Inter­es­sierte den Tarot-Trumpf, der das Leit­motiv der kom­menden zwölf Monate setzt. Dafür wird ein­fach die Quer­summe der betref­fenden Jah­res­zahl gezogen. Für das kom­mende Jahr heißt das: 2+0+1+9 = 12. Herz­lich will­kommen im Jahr des Gehängten! Oder wie Manche sagen, im Jahr des Hän­genden.

Ich habe mir inzwi­schen reich­lich Gedanken zum kom­menden Jahr gemacht. Denn auch dieses Jahr schreibe ich die astro­lo­gi­sche Jah­res­pro­gnose für das KGS Ham­burg. Auch halte ich im Januar einige Vor­träge dazu und biete zusammen mit meinem Mann ROE per­sön­liche Jah­res­pro­gnosen an: Neu­jahrs­spe­cial

Hier nun ein paar Gedanken dazu, was uns das neue Jahr bringen könnte.

Der Tarot­trumpf XII mit dem unat­trak­tiven Titel Der Gehängte ist, wenig ver­wun­der­lich, nicht die belieb­teste Karte, wenn man die Tarot­karten zu zukünf­tigen Ent­wick­lungen befragt. Sie gilt als eine der soge­nannten „Kri­sen­karten“. Das Bild auf der  Waite-Smith-Tarot­karte erklärt warum:

Tarot-Trumpf XII aus dem Waite-Smith-Tarot ©Königs­furt-Urania

Da hängt ein Mann mit dem Kopf nach unten an einem Gerüst aus Holz, einem Galgen nicht unähn­lich. Seine Hände sind wohl auf den Rücken gefes­selt, auch sein rechter Fuss ist bewe­gungs­un­fähig. Nur das linke Bein hat Spiel. Das Thoth Tarot von Alei­ster Crowley und Frieda Harris geht sogar noch weiter. Hier sehen wir einen Men­schen, der gera­dezu fest­ge­na­gelt scheint.

Kein Wunder also, dass Der Gehängte wie kaum eine andere der 78 Tarot­bilder darauf hin­deutet, dass sich die Dinge nicht so schnell — im wahr­sten Sinne des Wortes — ent­wickeln, wie es sich Fra­gende wün­schen. Da Men­schen, die diese Karte zur Hil­fe­stel­lung in einer Lebens­frage ziehen, meist nach Ver­än­de­rung und Neu­an­fang streben, ist das beson­ders fru­strie­rend. Da willst du unbe­frie­di­gende Situa­tionen hinter dir lassen, doch ob es sich dabei um eine uner­füllte Bezie­hung oder einen unbe­frie­di­genden Job dreht: Nichts scheint sich zu bewegen. Statt­dessen bestimmen Sta­gna­tion, Hin­der­nisse und Patt-Situa­tionen wei­terhin den Alltag.

Im per­sön­li­chen Erleben sagt die Karte zumeist: Die Pro­bleme, mit denen du dich gerade aus­ein­an­der­setzen musst, ver­schwinden nicht durch Zau­ber­hand. Viel­mehr macht es dir die Außen­welt wahr­schein­lich schwer, das hinter dir zu lassen, was du gerne hinter dir lassen willst. Da fällt es natür­lich schwer, die eigenen Lebens­um­stände aktiv zu ver­än­dern. Den mei­sten Men­schen fehlt aus­ge­rechnet jetzt die Kraft (die Jah­res­karte von 2018), aus Eigen­in­itia­tive Ver­än­de­rung herbei zu führen. Doch genau darum geht es nun. Die Kunst liegt darin her­aus­zu­finden, wie Sie neue Wege ein­schlagen und Ihre Inter­essen ver­folgen können, ohne sich dabei von äußeren Impulsen abhängig zu machen. Das braucht leider seine Zeit.

Du merkst: Ein Jahr, das wie 2019 vom Gehängten bestimmt wird, zeichnet sich nicht vor­rangig durch Schnel­lig­keit und glück­lich Zufälle aus. Eher ist mit Hin­der­nissen und zähen Ent­wick­lungen bei anste­henden Pro­jekten zu rechnen. Im per­sön­li­chen Erleben mag dies nicht die Bot­schaft sein, die du gerne hören willst. Auch die glo­balen Themen, die es im kom­menden Jahr sicher weiter zu lösen gilt, ver­schwinden im Jahr des Gehängten nicht ein­fach so. Die gute Nach­richt: Was du in diesem Jahr enga­giert in Angriff nimmst, kann end­gültig abge­schlossen werden. Dann ist end­lich der Weg frei für einen per­fekten Neuanfang.

Außerdem, ich erwähnte es bereits: 2018 war ein Jahr der feu­rigen Kraft: Viel Energie wurde frei­ge­setzt und ver­braucht. Nicht immer hat das bei dem Men­schen in meinem Umfeld zu posi­tiven Glücks­mo­menten geführt. Statt­dessen fühlten sich viele getrieben, gestresst und aus­ge­powert. Da ist es doch ein wahrer Segen, dass der Gehängte das nächste Jahr bestimmt. Ruhe kann ein­kehren. Ob du das nun willst oder nicht — die Welt wird wohl einen Gang run­ter­schalten müssen, uns wir alle mit ihr. Ehr­lich gesagt kann dies den vielen erhitzten Gemü­tern da draußen nur gut tun. Und auch du wirst davon profitieren.

Es ist nach­voll­ziehbar, dass der Gehängte nicht die Lieb­lings­karte der mei­sten Men­schen ist. Denn sie for­dert dich dazu auf, nicht schnell alle Brücken abzu­bre­chen, wenn du dich aus einer unbe­frie­di­genden Situa­tion befreien willst. Statt­dessen ermu­tigt sie dich dazu, dich noch tiefer auf die The­matik, die dich gerade beschäf­tigt, rein­zu­hängen. Betrachte noch einmal das Bild aus dem Waite-Smith-Deck. Sieht der Mann nicht wie ein recht ent­spannter Yogi aus? Denn genau so wie beim Yoga funk­tio­niert ein „Gehängten-Jahr“: In dieser fern­öst­li­chen Dis­zi­plin lösen sich anstren­gende, dyna­mi­sche Übungen und regel­mä­ßige, ent­span­nende Ruhe­phasen mit­ein­ander ab. Kraft­auf­wand und Hin­gabe, Bin­dung und Lösung: Nur wer sich maximal anspannt, kann sich auch optimal ent­spannen. Dies ist eine wich­tige Lek­tion des Gehängten.

So gesehen gibt dir der Gehängte 2019 mehr Frei­räume als in den letzten Jahren. Die Themen, die dich schon länger bewegen, erhalten Raum sich zu ent­wickeln. Du selbst hast eine Chance zur Ent­schleu­ni­gung. Ver­ab­schiede dich vom Mul­ti­tas­king, ent­schlacke deinen Ter­min­ka­lender und tanze lieber nur auf einer Hoch­zeit — das aber richtig. Ist das nicht eigent­lich genau das, was du jetzt brauchst, um in dieser hek­ti­sche Welt zu dir zu kommen und den Fokus aufs Wesent­liche zu richten — im Innen wie im Außen. Du wirst Sie von ganz alleine merken, wann der Moment gekommen ist, sich wieder auf­zu­richten und aktiv zu werden. Bis dahin: Mache es dem Ein­ge­weihten im Haindl-Tarot gleich und hänge dich richtig rein.

Du möch­test eine per­sön­liche Pro­gnose 2019? Hier kannst du einen Bera­tungs­termin bei uns buchen.

 

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