Chiron tritt in den Widder ein — ein paar Gedanken mit Tarot dazu

Heute ist es soweit: Um kurz nach 10:00 Uhr ver­lässt der Aste­roid Chiron nach fast acht Jahren das Tier­kreis­zei­chen Fische, um sich bis 2027 im Widder auf­zu­halten. All­ge­mein bringen Astro­logen Chiron ja gern mit Schlag­worten wie „ver­wun­deter Heiler“ , „alte Wunden, die wieder auf­bre­chen“ oder „Urschmerz“ in Ver­bin­dung. Diese Defi­ni­tionen wurden aller­dings schon kurz nach der Ent­deckung des Zen­tauer-Aste­ro­iden im Jahr 1977 in Umlauf gebracht und begei­stert in der Szene auf­ge­griffen. Nach mög­li­chen anderen Bedeu­tungen hat man dann nicht mehr wirk­lich gesucht. Anläß­lich Chi­rons aktu­eller Wan­de­rung von den Fischen und den Widder habe ich ihn zum Thema

meiner Februar-Agora gemacht. Hierfür habe ich mög­liche wei­tere als die alt bekannten Inter­pre­ta­tionen zusam­men­ge­fasst. Dabei beziehe ich mich haupt­säch­lich auf die Arbeit von Petra Nie­haus.

In ihrem Astro­ka­lender „Ster­nen­lichter“ mit dem Schwer­punkt Chiron nennt sie bei­spiels­weise fol­gende Themen, die wir für uns selbst unter­su­chen und bear­beiten können:

- Heiler ja, aber nicht not­wen­di­ger­weise verwundet
— nicht enden­wol­lende Leiden, die aus Lebens­er­fah­rung resul­tieren, nicht ange­boren sind
— etwas in mir, dass nicht sterben kann, aber durchaus dar­unter leidet. Der unsterb­liche Chiron als Symbol der Seele?
— Chiron als Symbol der Ganz­heit­lich­keit von Körper und Geist — Pferd und Mensch in einem, Arbeit mit meinem Chiron kann mich ganz machen
— meine Anders­ar­tig­keit / Aus­ge­grenzt­heit — Chiron wird anders gezeugt als die anderen Zen­tauren und ist auch nicht der Partytyp
— Chiron ist auch eng ver­bunden mit den Themen des Pro­me­theus (Uranus) und kann daher für Auf­op­fe­rung für das große Ganze und die Kraft, das Leben los­zu­lassen stehen
— da Chi­rons Lauf­bahn zwi­schen Saturn und Uranus ver­läuft, kann er mich auch die Frage stellen: Was trage ich zum Fort­be­stand der Gesell­schaft bei?

Wei­teres zu diesem Thema kann auch in meinem Artikel über Chiron im Astro-Magazin „Meri­dian“ nach­ge­lesen werden. Doch nun zum Kartenlegen. 🙂

In der Agora habe ich alle Teil­nehmer drei Karten ziehen lassen. Viel­leicht hast auch du Lust zu diesem Experiment:

Die erste Karte steht für das Thema deines Geburtschirons.
Die zweite Karte steht für dein Chiron-Thema in der Fische­zeit — was hat dir das bezüg­lich deines Geburts­themas gebracht?
Die dritte Karte steht für dein Chiron-Thema in der Wid­der­zeit — was wird dir das bezüg­lich deines Geburts­themas bringen.

Hier ein prak­ti­sches Beispiel.

Aus­la­ge­bei­spiel für die Chiron-Legung von Kir­sten Buch­holzer, Karten aus dem Morgan Greer Deck © U.S. Games

Über diese drei Karten lässt sich viel schreiben. Auf­fällig ist schon einmal, dass sie alle im der Zahl 3 und somit mit Trumpf III Herr­scherin zu tun haben. Hier ein paar kurze Gedanken dazu: Das Thema Geburtschi­rons wird durch die 9 Schwerter dar­ge­stellt. Aus­ge­rechnet! Denn wenn eine Karte alte Wunden für mich reprä­sen­tiert, dann sicher diese. Abge­sehen davon steht sie jedoch auch für Ein­schrän­kungen, die wir uns mit unseren Gedanken selbst auf­er­legen — ob aus früher Prä­gung, Erfah­rungen oder anderen Gründen. In der Fische­zeit scheint diese Person es geschafft zu haben, in ihr Grund­thema ein wenig Struktur gebracht zu haben. Die 3 Schwerter sym­bo­li­siert für mich immer die Durch­drin­gung des Gefühls durch den Ver­stand — die Ana­lyse von emo­tio­nalen Pro­blemen. Das kann sich unan­ge­nehm, ja schmerz­haft anfühlen, doch führt meiner Erfah­rung nach zu einer befreiten und selbst­be­wussten Hal­tung den Thema gegen­über. Im Ide­al­fall hat die Person gelernt, etwas weniger dra­ma­tisch mit den Gefühlen der Hilf­lo­sig­keit umzu­gehen, die auf der 9 Schwerter dar­ge­stellt werden. Loh­nende Anstren­gung, die auch prompt mit den 3 Kel­chen — einem Symbol für Lebens­freude und Früh­lings­ge­fühle — belohnt wird. Wie pas­send, wenn Chiron in das Früh­jahrs­zei­chen Widder eintritt.

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