Last Updated on 19. Februar 2024 by Tarotwissen
Besonders die Deutung von Hofkarten fällt Tarotanfängern immer erstaunlich schwer. Im Teil 5 meiner unregelmäßigen Tarotschule stelle ich dir deshalb mein Legesystem „Meine schrecklich nette Familie“ vor. Es hilft, Berührungsängste mit den 16 Charaktären des Tarot abzubauen und liefert nebenbei tief greifende Informationen über die energetischen Zusammenhänge innerhalb deiner Ursprungsfamilie.
Ganz gleich, ob du eine spezielle Frage hast oder einfach neugierig bist – diese Familienlegung bringt dich deiner Selbsterkenntnis durch „Ahnenforschung“ garantiert einen Schritt näher. Diese Legung, die auf den Grundgedanken der systemischen Psychologie und der Arbeit von Bert Hellinger basiert, kannst du natürlich auch auf deine jetzige Familie, deinen Freundeskreis oder das berufliche Umfeld übertragen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wie funktioniert die Auslage
Gearbeitet wird bei dieser nur mit den Hofkarten. Überlege dir zuerst dein Anliegen, formuliere eine Frage und entscheide dich dann, welche Personen du für die Beantwortung einbeziehen willst: Wie ist die Beziehung zu deinem Vater? Wie wirkt sich das Verhältnis zu deiner Mutter auf dein Kind aus? Wie stehen deine Geschwister bezüglich deines spirituellen Interesses zu dir? usw. usw. Erfahrungsgemäß solltest du nicht mehr als sieben Karten verwenden.
Auf jeden Fall sollte eine Karte dich selbst repräsentieren und im Zentrum der Auslage positioniert sein. Arrangiere die restlichen Familienmitglieder um diese Karte herum, so wie sich die Verhältnisse am stimmigsten für dich anfühlen. Notiere Frage und Legeformation in deinem Tarottagebuch. Dann mische die 16 Hofkarten, ziehe die entsprechende Anzahl, lege sie wie erarbeitet aus und interpretiere sie.
Hofkarten verstehen leicht gemacht
Für alle Anfänger noch eine kleine Hilfestellung: Könige/Ritter/Prinzen repräsentieren aktive, extrovertierte Qualitäten, wobei Könige (nach Waite) bzw. Ritter (nach Crowley) eher reif und Ritter (nach Waite) bzw. Prinzen (nach Crowley) eher ungestüm sind. Königinnen/Buben/Prinzessinnen repräsentieren passive, rezeptive Qualitäten, wobei die Königinnen (nach Waite u. Crowley) eher reif und Buben (nach Waite) bzw. Prinzessinnen (nach Crowley) eher jugendlich sind. Die Betonung liegt immer auf Qualität, nicht auf Geschlecht. Denn sowohl Männer als auch Frauen können von jeder der 16 Karten dargestellt werden. Doch zurück zur Familienlegung, die nun anhand eines Beispiels näher beleuchtet werden soll:
Ein Beispiel aus der Legepraxis
Eine Frau fühlt sich als Kuckucksei in ihrer Familie. Während ihre Geschwister in den Augen der Eltern immer alles richtig machen, wird alles, was sie gern tut und erfüllt, als sinnlose Spinnerei abgetan. Sie möchte gern verstehen warum das so ist. Außerdem wünscht sie sich eine Anregung, wie sie mit den einzelnen Familienmitgliedern kommunizieren sollte, um besseres Einvernehmen mit allen zu schaffen.
Hier siehst du die Auslage:
Nun bist du an der Reihe. Betrachte die Auslage und versuche, folgende Fragen zu beantworten:
Warum fühlt sich die Fragende nicht zugehörig?
Zu wem hat sie den besten Kontakt?
Mit wem „kann“ sie am wenigsten?
Wie ist das Verhältnis zwischen der Mutter und der älteren Schwester?
Wie das des Vaters zu seinen Kindern?
Haben Vater und Mutter eine gute Beziehung?
Welcher sozialen Schicht entstammen die beiden Familien?
Es gibt keine „richtigen“ Antworten. Deine Kreativität ist gefragt! Meine eigene Auflösung kannst du von mir auf Anfrage per Mail erhalten.
Die Tarotschule basiert auf dem Tarotkurs Basiswissen der Mantiker. Weiter Artikel findest du beispielsweise hier.