Last Updated on 10. Dezember 2018 by Tarotwissen
Heute wird mein Tarotwissen Blog 1 Jahr alt. Da poste ich doch gleich mal wieder einmal. Diesmal eine irdischen Fragestellung, zu der ich 2008 einen Artikel geschrieben habe
Wusstest du eigentlich, dass die Karten häufig zu Rate gezogen werden, wenn es ums Kaufen oder Verkaufen geht? Ob Wertpapiere, Autos oder natürlich Immobilien – gern werden mit Hilfe des Tarot die Abschlussaussichten überprüft. Auch wenn mir persönlich diese Art der Fragestellung sehr profan erscheint, kann ich verstehen, dass der bedachte Umgang mit materiellen Werten gerade in der heutigen Zeit immer mehr an existenzieller Bedeutung gewinnt.
Warum also nicht zu einem bewährten Instrument für Lebenshilfe greifen? Außerdem geht es zumeist ja gar nicht so sehr um den schnöden Mammon, sondern um die Wertigkeit bestimmter Objekte für das eigene Leben. Um genau darüber mehr zu erfahren, ist die 4‑Karten-Legung „Kauf / Verkauf“ sehr dienlich, die dem Buch Tarot à la carte der Tarot-Expertin Renate Anraths entstammt. Natürlich kann sie aber auch bei völlig unemotionalen Finanzentscheidungen herangezogen werden.
Position 1 – „Schlüssel“ bezeichnet Frau Anraths als die wichtigste Karte der Auslage, da hier neben allgemeinen Hinweisen zur Verkaufstimmung auch abzulesen ist, ob es überhaupt zum Kauf kommt – welche Hindernisse beim Abschluss zu überwinden sind. Aus Position 2 ist abzulesen, wie es um das Kaufobjekt tatsächlich bestellt ist. Prospektive Käufer mit mehreren Optionen (beispielsweise mehrer Wohnungen) zur Auswahl, können pro Objekt eine weitere Karte für diese Position ziehen. Auch macht es in diesem Fall Sinn, eine zusätzliche „Blankokarte“ aufzudecken, die eine noch nicht berücksichtigte und möglicherweise bessere Alternative repräsentiert. Position 3 weist darauf hin, was es beim Vertragsabschluss eventuell zu beachten gilt und Position 4 schildert die Bedeutung, die das verkaufte oder gekaufte Objekt für die Fragenden nach dem Kauf haben wird.
Vor längerer Zeit stand eine meiner Kundinnen, Claudia, vor der Entscheidung, eine Praxiswohnung für Klangschalen in bester Hamburger Geschäftslage zu erwerben. Der Makler erschien ihr seriös und sie hatte ein gutes Gefühl betreffs Aufteilung und Größe der Räume. Da sie schon sehr lange auf der Suche gewesen war, befürchtete sie allerdings, nicht mehr so genau hinzusehen. Sie war zwischenzeitlich einfach sehr ungeduldig geworden. Beim Vertragsabschluss war es Claudia besonders wichtig, eine ruhige Praxis zu erwerben, die dennoch Laufkundschaft anziehen sollte. Selbstverständlich wollte sie auch, dass das Haus selbst solide gebaut und ohne dramatische Mängel wie Schimmelbefall oder eine Anfälligkeit für Wasserschäden war. Vor der nun ausstehenden Vertragsunterzeichnung wollte sie genau deswegen noch einmal einen Blick in die Karten werfen. Also wählten wir die hier beschriebene Legeweise, ich legte mit dem Röhrig-Tarot aus.
Die Prinzessin der Kelche auf Position 1 widerspiegelte die etwas sorglose, aber nicht bedrohlich wirkende „Beziehung“ der Kundin mit der Praxis. Auch wenn diese Karte vor Naivität warnen kann, erschien sie uns in diesem Fall eher als eine Bestätigung, ruhig auf ihr gutes Bauchgefühl zu hören. Als Klangschalen-Expertin identifizierte sich Claudia sowieso sehr gern mit den Kelche-Hofkarten und vermeinte, gerade in der Prinzessin die entspannende Wirkung ihrer Massagen abzulesen. Genau so sollten sich ihre Kunden während der Behandlung fühlen. Auch die Vier der Schwerter auf Position 2 ließ auf die von ihr gewünscht ruhige Praxis- und Wohnungssituation schließen – vielleicht ein wenig zu ruhig, warnte ich sie. Denn diese Karte steht selten für eine belebte Wirtschaftlage – in ihrem Falle für die gewünschte Laufkundschaft. Sollte sie die Praxis kaufen, würde sie wohl auf andere Maßnahmen zurückgreifen müssen, um ihr Geschäft lebendig zu halten. Dennoch: Trumpf XI – Gerechtigkeit auf Position 4 bestätigte uns beiden, dass diese Praxis für sie von ganz besonderem Wert sein könnte und sich genau in ihrem Sinne entwickeln, ihr stets gute Dienste leisten würde, wenn sie sie liebevoll und aufmerksam behandeln würde. Kurz: Diese Praxis könnte ihr Schicksal als Geschäftsfrau besiegeln. Einzig und allein die Neun der Stäbe auf Position 3 bereitete uns etwas Kopfzerbrechen. Würde es beim Abschluss zu einem Wortgefecht kommen? Oder könnte die Unterzeichnung bei Claudia aufgestaute Energiepotentiale freisetzen, die ihre Arbeit zusätzlich anfeuern würden?
Nach einigem Überlegen entschied sich Claudia letztendlich dafür, das Wagnis einzugehen.
Später erfuhr ich, dass von Streit bei Vertragsabschluss keine Rede gewesen war Vielmehr war dafür neben dem Makler auch der eigentliche Verkäufer der Praxis, Hannes, zugegen. Claudia und er fingen völlig unerwartet und plötzlich Feuer für einander. Da sie bereits liiert war, entwickelten sich vorstellbare Komplikationen aus diesen heftigen Emotionen. Heute sind sie alle bereinigt und Claudia ist mit ihrem Hannes glücklich vereint. Die Praxis ist in der Tat für sie zum Schicksal geworden. Welcher Natur, das hätte uns die Quintessenz der Legung schon damals zeigen können: Trumpf 6 – Die Liebenden. Aber wer rechnet denn schon mit so was…