Last Updated on 19. Dezember 2020 by Tarotwissen
Es ist Jahresende. Da bietet es sich an, in der nächsten Zeit einige Legesyteme vorzustellen, mit denen du das neue Jahr begrüßen kannst. In diesem Artikel geht es um die Raunächte. Als Raunächte werden 12 Nächte „zwischen den Jahren“ bezeichnet. Es sind die Nachte, die sich aus der Differenz des Sonnenjahrs, das aus 365 Tagen besteht, und des Mondjahrs, das aus 12 Monden oder 354 Tagen besteht, ergeben. Für manche beginnt diese mystische Zeit am 21. Dezember mit der Wintersonnenwende, für die meisten jedoch finden sie zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar statt. Sicher gibt es auch andere Spielvarianten.
Der Begriff Rau- oder Rauhnacht, auch Rauchnacht, leitet sich wahrscheinlich von „rauh“ oder „rauch“ ab, was ursprünglich „behaart“ bedeutete. Rauchwerk ist außerdem ein altes Wort für ungegerbtes Fell — denke nur an das Märchen Allerleirauh.
Die Bräuche der rauhen Nächte

Gern verkleidet man sich in dieser Zeit mit wilden, nahezu gruseligen Masken und zieht lärmend und tosend durch die Gemeinde, um böse Geister fern zu halten. Rau könnte sich aber auch auf „Rauch“ beziehen. Auch heute noch wird nämlich in dieser Zeit gern das Heim ausgeräuchert, um einen guten Start in das neue Jahr zu garantieren. Wäsche hingegen wird nicht gewaschen und schon gar nicht draußen auf die Leine gehängt, damit Gott Wotan nicht auf die Menschen aufmerksam wird und sie entführt, wenn er samt seiner wilden Jagdgesellschaft durch die Schnee bedeckte, stürmische Landschaft prescht. Viele weitere Mythen und Bräuche existieren in den unterschiedlichen Landstrichen Europas.
Raunächte — eine besonders magische Zeit
Die Raunächte gelten eben als eine besonders magische Zeit. Daher wird diese Übergangszeit, auch als Losnächte bekannt, vom alten ins neue Jahr zum Orakeln dafür genutzt, was das neue Jahr so bringen wird. Eine klassische Variante ist das Raunachts-Kartenziehen. Das kannst du mit Tarot oder Orakelkarten durchführen. Gezogen wird in der Dunkelheit der Nächte zwischen dem 25.12. und 6.1. Jede der zwölf Nächte symbolisiert dabei einen der zwölf Monate des kommenden Jahres.
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Orakeln mit Karten in den dunklen Nächten
Du willst dir in den Raunächten die Karten legen? Das ist ganz einfach: Ziehe jeden Abend in dieser Zeit eine Karte aus deinem Deck. Am besten schaffst du dir dafür dein persönliches Kartenritual. Die erste Karte entspricht dem Januar, die zweite dem Februar, die dritte dem März — usw… Wenn du vom 25.12. bis einschließlich zum 6.1. eine Karte pro Abend ziehst, hast du am Ende 13 Karten. Diese 13. Karte, die am Abend des Tages der möchtigen Perchta gezogen wird steht für das Jahr an sich. Du kannst natürlich auch mehrere Karten pro Tag ziehen — manche Leute arbeiten parallel mit Tarot und Lenormand oder Tarot und Runen oder — der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Zusatzanregung: Setze dich ein paar Tage vor den Raunächten in Ruhe hin und schreibe 13 Wünsche auf, die du im kommenden Jahr manifestieren willst. Schreibe jeden Wunsch auf ein gesondertes Stück Papier. Die Zettel sollten gleich aussehen und nicht transparent sein. Falte die Zettel zusammen, so dass du nicht siehst, was auf ihnen steht, und lege sie in eine Schachtel oder in einen Beutel.
Jeden Abend, wenn du deine Karten ziehst, nimmst du einen Zettel heraus und verbrennst ihn ungelesen. Bis zum 13. Tag bleibt ein Zettel übrig. Die öffnest du, nachdem du deine 13. Karte gezogen hast. Ein alter Glaube besagt: Während alle Wünsche auf den verbrannten Zetteln von den höheren Mächten erfüllt werden, ist dies der Wunsch, den du ganz alleine umsetzen musst.